Mein Lieblings-Trainingsplan für die F-Jugend: Entscheidungen treffen und 1-gegen-1 meistern

In diesem Blog teile ich meinen Lieblings-Trainingsplan für F-Jugend-Kinder mit dem Fokus auf 1-gegen-1-Situationen und Entscheidungsfindung. Erfahre, wie du durch spannende und dynamische Übungen wie "Dribbel-Duell im Korridor" die Kreativität, Flexibilität und Spielfreude der Kinder förderst – mit Spaß und Lerneffekt garantiert!

FUSSBALL

Jeremy Pape

9/11/20245 min lesen

Mein Lieblings-Trainingsplan für die F-Jugend: Entscheidungen treffen und 1-gegen-1 meistern

Als Trainer habe ich viele Einheiten ausprobiert, aber diesen Plan, fand ich in der Zusammenstellung am besten. für die F-Jugend ist der einer meiner absoluten Favoriten. Warum? Weil er die perfekte Mischung aus Spaß, Lernen und intensiven Spielsituationen bietet, die die Kinder lieben. Die Schwerpunkte liegen auf Entscheidungsfindung und dem 1-gegen-1, beides Kernkompetenzen, die junge Spieler dringend brauchen, aber oft durch zu viele „statische“ Übungen vernachlässigt werden.

Die Kinder in meiner Mannschaft kommen bei diesem Training richtig ins Schwitzen, aber sie bleiben motiviert, weil sie ständig gefordert werden, eigene Entscheidungen zu treffen und sich im direkten Duell zu beweisen. Das Schönste daran ist, dass sie spielerisch und ohne langweilige Wiederholungen lernen.

Aufwärmspiel: "Reise nach Jerusalem" mit Ball

  • Dauer: 10 Minuten

  • Ziel: Ballkontrolle und schnelle Entscheidungen unter Druck

  • Warum ich es liebe: Es kombiniert die Technikschulung mit einem bekannten Spiel, das die Kids aus der Schule oder dem Kindergarten kennen – „Reise nach Jerusalem“. Nur dass hier jeder mit dem Ball am Fuß unterwegs ist. Die Kinder lieben den Wettkampf um die „Inseln“ (die Hütchenkreise), und es bringt das Dribbeln direkt zu Beginn in den Fokus.

  • Ablauf:

    • Jeder Spieler hat einen Ball und dribbelt im gesamten Spielfeld. In den Ecken und in der Mitte des Feldes verteile ich kleine Hütchen-Kreise – unsere „Inseln“.

    • Auf mein Signal müssen die Kinder schnell zu einer der Inseln dribbeln und dort anhalten. Nach jeder Runde entferne ich eine Insel, bis es nur noch wenige sichere Zonen gibt.

  • Erfahrungen: Diese Übung fördert nicht nur die Ballkontrolle, sondern auch die Wahrnehmung – die Kinder müssen die Umgebung ständig im Blick haben und schnell reagieren. Die Entscheidung, welche Insel sie ansteuern, fällt häufig in letzter Sekunde, was das Training dynamisch macht. Es gibt immer lautes Gelächter und Spannung, wenn die Inseln weniger werden!

  • Tipp: Rufe als Trainer nicht "Hepp", oder andere Kommandos. Hebe die Hand, wenn die Spieler zum Hüttchen rennen sollen. So stärkst du deren Fähigkeiten, nicht ständig auf den Ball zu schauen, sie müssen auf dich schauen.

Übung 1: "Dribbel-Duell im Korridor mit Richtungswechsel"

  • Dauer: 15 Minuten

  • Ziel: Viele 1-gegen-1-Situationen schaffen, Entscheidungsfindung im Dribbling fördern, und Flexibilität im Umschaltspiel trainieren.

  • Warum ich es liebe: Diese Variante des Dribbel-Duells bietet den Spielern noch mehr Möglichkeiten, kreativ zu sein und schnelle Entscheidungen zu treffen. Durch den Richtungswechsel im 1-gegen-1 lernen die Kinder, flexibel auf die Aktionen des Gegners zu reagieren. Sie können jederzeit entscheiden, ob sie den direkten Weg zum Tor nehmen oder ihren Laufweg ändern und versuchen, den Verteidiger durch eine Täuschung zu verwirren.

Ablauf:

  • Ein langer, schmaler Korridor (ca. 10-15 Meter Länge und 5 Meter Breite) wird aufgebaut. Am rechten Ende des Korridors steht ein Tor, und am linken Ende ein weiteres.

  • Zwei Spieler starten in der Mitte des Korridors: Einer als Angreifer mit dem Ball und einer als Verteidiger.

  • Auf ein Signal hin starten beide Spieler in entgegengesetzte Richtungen. Der Angreifer versucht, am Verteidiger vorbeizukommen und auf eines der beiden Tore zu dribbeln.

  • Der Angreifer kann sich entscheiden, ob er direkt auf das eine Tor zugeht oder durch einen schnellen Richtungswechsel (Dribbling zurück) zum anderen Tor wechselt.

  • Der Verteidiger muss blitzschnell reagieren und sich entscheiden, ob er den direkten Weg verteidigt oder versucht, den Richtungswechsel des Angreifers zu antizipieren.

Übung 2: "Entscheidungsdreieck"

  • Dauer: 15 Minuten

  • Ziel: Spielübersicht und Dribblings in engen Räumen

  • Warum ich es liebe: Das Entscheidungsdreieck bringt die Spieler in die Situation, schnell handeln zu müssen. Es gibt drei Möglichkeiten – und sie müssen blitzschnell entscheiden, welches der drei Tore sie anspielen. Die Herausforderung dabei ist die Kombination aus Entscheidungsfreudigkeit und technischer Umsetzung.

  • Ablauf:

    • Ich baue ein Dreieck mit ca. 10 Metern Seitenlänge auf. In jeder Ecke des Dreiecks steht ein kleines Tor. Ein Angreifer dribbelt hinein und wird von einem Verteidiger verfolgt.

    • Der Angreifer hat die Wahl, auf welches der drei Tore er zielt, und muss dabei den Verteidiger austricksen. Wenn der Verteidiger zu stark ist, kann der Angreifer die Situation verändern und das Tor wechseln.

  • Erfahrungen: Hier zeigt sich oft, wie kreativ die Kinder im Dribbling werden, wenn sie unter Druck stehen. Manche täuschen geschickt an, andere entwickeln richtig clevere Strategien. Das Entscheidungsdreieck bringt die Jungs und Mädels dazu, ihren Kopf zu nutzen und gleichzeitig ihre Technik im Eins-gegen-Eins zu verbessern.

Abschlussspiel: "Funino mit Joker"

  • Dauer: 20-30 Minuten

  • Ziel: Spielfluss, Teamplay und Entscheidungsfindung in realen Spielsituationen

  • Warum ich es liebe: Funino (3 gegen 3 auf vier kleine Tore) ist eine Spielform, die jeder liebt. Es ist schnell, es gibt viele Torabschlüsse, und die Kids sind ständig involviert. Mit dem neutralen Joker, der immer mit dem ballführenden Team spielt, kommt noch ein spannendes taktisches Element hinzu. So lernen die Kinder, wann es sinnvoll ist, den Joker zu nutzen oder selbst in die Offensive zu gehen.

  • Ablauf:

    • Funino wird auf einem kleinen Feld gespielt, mit zwei Toren pro Seite. In der Mitte gibt es einen neutralen Spieler (den Joker), der immer für das Team spielt, das im Ballbesitz ist.

    • Der Joker wird nicht angegriffen und kann das Spiel lenken, aber die Kinder müssen entscheiden, ob sie ihn nutzen oder lieber selbst die Verantwortung übernehmen.

  • Erfahrungen: Was ich an dieser Übung liebe, ist die Flexibilität und der natürliche Spielfluss. Die Kinder müssen Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen: Dribbel ich selbst oder spiele ich zum Joker? Ich sehe hier oft, wie sie sich immer mehr zutrauen und auch im echten Spiel selbstbewusster agieren.

Abschlusswettkampf: "Dribbelparcours mit Entscheidung"

  • Dauer: 8 Minuten

  • Ziel: Spaßiger, aber Kompetitiver letzter Lerneffekt, der für Vorfreude aufs nächste Training sorgt.

  • Warum ich es liebe: Ein kompetitiver Abschluss nach einem intensiven Training, bei dem die Kinder dennoch gefordert werden, eine Entscheidung zu treffen.

  • Ablauf:

    • Der Parcours besteht aus einfachen Slalomstangen oder Hütchen, durch die die Kinder dribbeln. Am Ende des Parcours stehen sie vor der Wahl: Pfad A oder Pfad B zum Tor Abschluss . Gerne auch mit Messen der Zeit, wie lange brauch Spieler A bis zum Tor Abschluss.

  • Erfahrungen: Es ist spannend zu sehen, wie die Kinder auch am Ende noch motiviert sind, das Beste aus sich herauszuholen. Sie genießen die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sie die Übung beenden, und das ist ein schöner Abschluss des Trainings.

Wieso der Abschluss-Wettkampf wichtig ist?

Ich beende mittlerweile kein Training mehr ohne ein Abschluss-Wettkampf am Ende. Wieso? Ein Abschluss-Wettkampf nach dem Abschlussspiel, wie z.B. ein Dribbel-Parcours auf Zeit oder ein Elfmeterschießen, kann eine wertvolle Ergänzung des Trainings sein. Es gibt den Kindern die Möglichkeit, sich individuell zu beweisen, unabhängig von der Teamleistung beim Abschlusspiel. Besonders für Spieler, die sich im Team vielleicht weniger hervorgetan haben, ist das eine Chance, für sich selbst Erfolge zu erleben und das Gelernte nochmal zu bestätigen.

Solche Wettkämpfe schaffen einen belohnenden Effekt, der die Motivation steigert und dafür sorgt, dass sich die Kinder auf das nächste Training freuen. Außerdem lernen sie, Drucksituationen eigenständig zu bewältigen, was sowohl ihre mentale Stärke als auch ihre Konzentrationsfähigkeit fördert.